Max Sander
August 2015
Handball gehört in Deutschland zu den populärsten Sportarten, die hiesige Bundesliga gilt gemeinhin als die stärkste Liga der Welt. Doch im Schatten des übermächtigen Fußballs hat es unsere Sportart schwer, medial im Fokus der Öffentlichkeit zu landen. Einer, der es in Sachen Medienpräsenz mit den Balltretern aufnehmen kann, ist Stefan Kretzschmar. Auf diese Öffentlichkeitsarbeit muss ein Sportler Bock haben, wie er Handball-Backstage während des Saison-Openings in der Dortmunder Westfalenhalle erzählt hat.
Hallo Stefan, du hast am vergangenen Mittwoch in Stuttgart den Supercup zwischen Flensburg und Kiel live kommentiert. Obwohl der THW das Spiel knapp für sich entscheiden konnte – ist die SG nach dem Weggang von Filip Jicha in Sachen Favoritenrolle in der Meisterschaft mit den Kielern gleichgezogen?
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Selten habe ich ein so “aktives Interview“ geführt wie nach dem Finale des DHB-Pokalturniers in der Emshalle. Fast hätte ich selber meine Laufschuhe angezogen, um ein wenig mit Mattias Andersson auszulaufen. Und nach dem Laufen ist vor dem Stretching. Während ich es mir auf einem Stuhl bequem mache und dem schwedischen Weltklasse-Torhüter ein paar Fragen stelle, ist sein Aktionismus in Sachen körperlicher Ertüchtigung ungebrochen.
Hallo Mattias, du hast in großen Vereinen wie dem FC Barcelona und dem THW Kiel gespielt. Seit 2011 stehst du bei der SG Flensburg-Handewitt zwischen den Pfosten. Was ist das Besondere an der SG?
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Die SG Flensburg-Handewitt gilt als erster Anwärter wenn es darum geht, den THW Kiel in der kommenden Saison von seinem Thron zu stürzen. Nicht zuletzt vier hochkarätige Neuzugänge und die Erfolge in den vergangenen Jahren versetzen die Grenzregion zu Dänemark in Euphorie. Diese spürt auch SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren oder gar in Stress zu verfallen. Das jedenfalls hat uns Trainer Ljubomir Vranjes über seinen Chef verraten.
Hallo Herr Schmäschke, wissen Sie schon, was Sie am Samstag, den 04.06.2016 machen werden?
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An sehr guten Außenspielern mangelt es in der 1. Handball-Bundesliga wahrlich nicht. Dabei kann die MT Melsungen auf der linken Außenbahn gleich zwei überdurchschnittlich begabte Handballer ins kommende Meisterschaftsrennen schicken: Michael Allendorf und Jeffrey Boomhouwer. Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob es das beste Außenpaar der Liga ist. Fakt ist: Mit dem deutschen Nationalspieler und dem Oranje Nationaalspeler lassen sich die ambitionierten Ziele der Nordhessen in die Tat umsetzen. Welche das sind? – ich habe sie gefragt.
Mit welcher Zielsetzung gehst du/die MT Melsungen in die kommende Saison?
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Sein Trainer sagt über ihn: „Rüdiger Jurke ist Handball Erzgebirge und umgekehrt.“ Runar Sigtryggsson muss es wissen, denn seit Sommer 2012 arbeitet der isländische Coach eng mit dem Manager des EHV Aue zusammen, um mit viel Leidenschaft und sportlichem/wirtschaftlichem Sachverstand Bundesliga-Handball in der strukturschwachen Region nahe der tschechischen Grenze möglich zu machen. Als ich ihn zum Interview treffe, werde ich mit einem fröhlichem „Glück auf“ begrüßt. Nach dem knapp einstündigen Gespräch kann ich die Aussage des Isländers nur bestätigen – der EHV-Macher hat Handball im Blut und Heimat im Herz!
Herr Jurke, im kommenden Jahr werden sie ihr 20-jähriges Dienstjubiläum als Manager der EHV Aue feiern, sie sind seit über 40 Jahren ihrem Verein verbunden. Wenn Sie ihr Leben als Handballer einmal Revue passieren lassen, was kommt Ihnen in den Sinn?
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Ob als Botschafter der Deutschen Sporthilfe oder als Trainer – Heiner Brand bekennt sich wie vielleicht kein Zweiter um die Nachwuchsförderung in unserem Lande. Als ehemaliger Bundestrainer weiß er genau, worauf es ankommt. Und: Er hat offensichtlich einen klaren Standpunkt, wenn es um das Thema Jugend im Sport geht. Auf der Suche nach Antworten, was der deutsche Handball von Island lernen kann, hat er sich gerne Zeit für unsere Fragen genommen. Vielen Dank!
Herr Brand, wie schafft es ein Land wie Island mit gerade einmal 320.000 Einwohnern seit fast 30 Jahren konstant in der Weltspitze des Handballs mitzuspielen?
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Nach eigener Aussage auf der Pressekonferenz hatte er während der gesamten 60 Minuten ein Dauergrinsen im Gesicht. Bob Hanning war angetan von den Darbietungen seiner Jung-Füchse im Bundesligaspiel gegen den TV Emsdetten. Gleich vier seiner Talente durften gegen den Tabellenletzten ran und steuerten beim 34:19-Heimsieg insgesamt 19 Tore zum Sieg bei. Grund genug, sich nach dem Spiel mit dem Füchse-Geschäftsführer der Füchse über sein Nachwuchskonzept zu unterhalten.
Herr Hanning, welche Idee steckt hinter dem Nachwuchs-Projekt “Füchse-Town“?
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Wer sich vom Prenzlauer Berg via Landsberger Allee in Richtung Nordosten der Hauptstadt aufmacht, kommt unweigerlich in den Stadtteil Hohenschönhausen. Im Gegensatz zum hippen “Prenzlberg“ ein Ort, der nicht unbedingt zum Träumen anregt. Doch zwischen Ostalgie und Plattenbau befindet sich das Sportforum Berlin, dem bundesweit größten Olympiastützpunkt mit 35 Trainings- und Wettkampfstätten, wo sich etliche Sportler ihren Traum von internationalen Wettkämpfen und mehr erfüllen. Franziska van Almsick trainierte hier für ihre Medaillensammlung, aktuell schwingt Olympiasieger Robert Harting dort seinen Diskus. Seit einigen Monaten befindet sich auf dem riesigen Areal auch Deutschlands aktuell erfolgreichstes Handball-Nachwuchsprojekt: “Füchse-Town“.
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Mai 2014
Die Handball-Bundesliga – oft betitelt als die stärkste Handballliga der Welt. Die Spitzenclubs spielen neben dem Kampf um die nationale Meisterschaft regelmäßig auch um die Handballkrone Europas. Was die Liga aber so faszinierend erscheinen lässt, ist das handballerische Spitzenniveau bis in die untere Tabellenregion. Das ist in Europa einmalig. Die Vereine der HBL können dank ihrer Millionen-Etats einer illustren Ansammlung von Nationalspielern eine Arbeitstelle anbieten, zudem wurde in den letzten Jahren reichlich Geld in Strukturen und Sportinfrastruktur investiert.Diese elitäre Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren kaum Zuwachs bekommen. Ausnahmen wie GWD Minden oder der BHC bestätigen die Regel – wobei diese Vereine bei ihrem Zweitliga-Intermezzo mit erstligareifem Personal zu Werke gingen.
Warum ist es für einen `normalen´ Aufsteiger so schwer, die 1. Bundesliga zu halten? Für Klaus Elwardt, Geschäftsführer vom Branchenprimus THW, ist der Sprung ins Oberhaus mit Risiken versehen: „In der HBL gibt es eine ganz andere Spielstärke als in der 2. Liga. Ein Aufsteiger braucht eigentlich Zeit, die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen, um für die 1. Liga gerüstet zu sein. Die Überlegung muss lauten: In was investiere ich - Mannschaft, Halle und Umfeld? Es ist sicherlich ein Wagnis aufzusteigen. Beispiel Neuhausen: Nach einem Jahr sind die wieder abgestiegen und deren Leistungsträger haben Blut geleckt und gehen zu anderen HBL-Vereinen.“ Sollen arrivierte Zweitligisten ohne entsprechend finanziellem Background also ganz die Finger vom Thema Aufstieg lassen? Auf der Suche nach Antworten lohnt ein Blick hinter die Kulissen der `kleinen´ Erstligaclubs.
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