Max Sander
September 2018
November 2016: Um einen Film über Stefan Kretzschmar zu drehen, hatte ich mit meinem Team erstmalig die Rittal Arena in Wetzlar besucht. Neben der ganzen Filmerei hatten wir zwischendurch ein paar Minuten Zeit, das Bundesligaspiel der HSG Wetzlar zu verfolgen. Dabei fiel uns sofort die Super-Stimmung in der Halle auf…. und ich fühlte mich an meine Besuche in der Flens-Arena erinnert. Was beide Arenen eint und diese in der 1. Bundesliga einzigartig macht: Beide verfügen jeweils über einen großen Stehplatzbereich hinter einem der Tore, auf dem ordentlich „Dampf“ gemacht wird. HSG-Geschäftsführer Björn Seipp hat in einem früheren Interview von einem positiven „Grundrauschen“ gesprochen, das sich stimmungsmäßig auf die anderen Tribünen überträgt.
Die ursprüngliche Idee, einen Film über rauschende Stimmung in der Rittal Arena zu drehen, mussten wir aufgrund des geltenden TV-Vertrages zu den Akten legen. Wir haben uns aber trotzdem auf `Spurensuche´ begeben und uns in Wetzlar sowie im übrigen Handball-Land umgehört.
„Ich habe die Stimmung in der Rittal Arena, eine der schönsten Handball-Hallen Deutschlands, schon genossen, als...
Anfang der Woche konnte der TV Emsdetten einen spektakulären Transfer verkünden: Der österreichische Nationalspieler Janko Božović kommt zurück und unterschreibt beim westfälischen Zweitligisten einen Vertrag bis Jahresende. Ganz zur Freude von Trainer Daniel Kubeš: „Ich habe Jankos sportlichen Weg in den letzten Jahren bei Spielen der Nationalmannschaft ein wenig verfolgen können. Er ist ein sehr torgefährlicher Spieler, der mit seiner Wurfkraft für die einfachen Tore außerhalb von neun Metern zuständig ist. Doch der TVE wird auch von seiner großen Erfahrung und seiner Spielübersicht profitieren. Mit Janko wird unser Spiel in Zukunft ein wenig anders aussehen, seine Mitspieler werden durch ihn im Angriff mehr Platz bekommen.“
Hallo Janko, nach vier Jahren quer durch Europa und bis an den Persischen Golf bist du jetzt wieder zurück in Emsdetten. Wie kam es dazu, dass du beim TVE einen neuen Vertrag unterschrieben hast?
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Es galt als kleine Überraschung in der europäischen Handballszene, als die SG Flensburg-Handewitt im März 2017 verkündete, dass der damalige Co-Trainer Maik Machulla Nachfolger des `großen´ Ljubomir Vranjes wird. Derweil waren die Verantwortlichen im Verein schon länger vom aktuellen Shootingstar der deutschen Trainergilde überzeugt. „Als wir uns in der vergangenen Saison entschieden haben, Maik Machulla als neuen Chef-Trainer bei der SG Flensburg-Handewitt zu installieren, waren wir absolut davon überzeugt, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist und haben ihn deshalb auch mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausgestattet. Maik hat schon als Spieler viel Erfahrungen und etliche Erfolge sammeln können. Auch als Co-Trainer unter Ljubomir Vranjes konnte er sich in dieser Zeit viel Handball-Wissen aneignen und hat uns in seiner täglichen Arbeit im Verein überzeugt. Maik war unsere erste Option. Es gab zwar auch Kontakte zu anderen Trainern, bei sämtlichen Gesprächen war er stets mit eingebunden. Als Trainer hat er großes Potential und die Fußstapfen, die Ljubo hinterlassen hat, waren nicht zu groß für ihn. Zu Saisonbeginn oder im Monat Dezember hatte er kritische Phasen zu überstehen, in denen wir ihm den Rücken gestärkt haben. Unser Vertrauen in ihn hat er bestätigt“, so SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Deutscher Meister – nicht die schlechteste Form der Vertrauensbestätigung.
Hallo Herr Machulla, mussten Sie sich oder ihre Frau Sie in den letzten Tagen nicht so manches Mal kneifen, um zu begreifen: Das ist ja ganz real, ich bin als Trainer mit der SG Flensburg-Handewitt Deutscher Meister geworden?
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Aus Fehlern und Erfahrungen lernen, um es anschließend besser zu machen. Dass hat sich der ASV Hamm-Westfalen nach dem einjährigen Erstliga-Abenteuer in der Saison 2010/11 auf die Fahnen geschrieben, um mittelfristig gut vorbereitet erneut den Sprung ins Oberhaus zu schaffen. Viel wurde in das strukturelle Umfeld des Vereins investiert, die Kommunikation nach außen schon jetzt erstligareif. Verantwortlich dafür Simon Kottmann.
Hallo Simon, seit 2007 bist du für den ASV Hamm-Westfalen in der Handball-Bundesliga für den Bereich Kommunikation verantwortlich. Du hast mir gegenüber mal geäußert: „Wir haben aus unserem Jahr in der 1. Bundesliga viel an Know-how mitnehmen können und sind dadurch im gesamten Umfeld viel professioneller geworden.“ Wenn du mal in den `Rückspiegel´ schaust: Was ist in den letzten Jahren beim ASV in Sachen Kommunikation so alles aufgebaut worden?
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Seit 2003 steht er als Geschäftsführer an der Spitze der DKB Handball-Bundesliga: Frank Bohmann. Seitdem hat er maßgeblich die professionelle Entwicklung des deutschen Handball-Oberhauses vorangetrieben, um dieses als stärkste Handballliga der Welt auf dem nationalen wie internationalen Sportmarkt zu etablieren. Doch der Fokus des 53-jährigen Rheinländers liegt nicht allein auf der Weiterentwicklung des Premiumproduktes `1. Bundesliga´, wie er mir im Interview während eines Zweitligaspiels verdeutlicht hat.
Hallo Herr Bohmann, ich treffe Sie heute im Rahmen des Spiels TV Emsdetten vs. Eintracht Hildesheim. Was führt Sie in die Emshalle?
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Seit 2016 ist sie einer breiten Öffentlichkeit Handball-Deutschlands durch das Magazin 7Meter bekannt: Désirée Krause. Schon von Kindesbeinen an handballbegeistert fand sie über ihr Studium an der Deutschen Sporthochschule den Berufseinstieg in unsere Sportart und bringt uns seit einigen Jahren die Protagonisten der DKB Handball-Bundesliga näher. Von den Fähigkeiten der 27-jährigen Rheinländerin ist auch Anett Sattler überzeugt: „Ich habe Désirée im Januar 2013 kennengelernt. Als Praktikantin von Sport1 hat sie Stefan Kretzschmar und mich bei der WM in Spanien unterstützt. Da sie sich die Aufgabe mit einem anderen Praktikanten geteilt hat, musste sie nach der Hälfte des Turniers nach Hause fliegen. Zwei Tage später war sie wieder da, auf eigene Faust und Rechnung. Spätestens da war mir klar, dass Desi ein großes Herz für unseren Sport hat. Dass sie nach Ablauf ihrer Ausbildung einen Job im Handball gefunden hat, freut mich sehr für sie und ich verfolge ihre Entwicklung mit großer Zufriedenheit.“
Hallo Désirée, wie bist du nach deinem Studium zur DKB Handball-Bundesliga gekommen?
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Bei der HSG Wetzlar wird in dieser Spielzeit das 20-jährige “Dienstjubiläum“ in der 1. Bundesliga gefeiert. Dabei hat der Verein seit den wirtschaftlich schwierigen Zeiten im Jahre 2010 einen beeindruckenden sportlichen Aufschwung bis hin zu Platz 6 in der vergangenen Saison hingelegt. Einer der Erfolgsbausteine: die Rittal Arena. Wir haben mit HSG-Geschäftsführer Björn Seipp über das “Schmuckkästchen“ Mittelhessens gesprochen.
Hallo Herr Seipp, in der vergangenen Spielzeit hatte die HSG Wetzlar in heimischer Halle eine Zuschauerauslastung von knapp 97%. Wie sieht es bislang in der laufenden Saison aus?
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Es ist wieder so etwas wie Aufbruchstimmung zu spüren beim TV Emsdetten und man besinnt sich seiner Wurzeln. Sportlich läuft es schon länger wieder in der 2. Handball-Bundesliga. Doch finanziell hat dem TVE das einjährige `Erstligaabenteuer´ in der Spielzeit 2013/14 in den Folgejahren doch schwer zu schaffen gemacht. Nach mehreren “Externen“ in der Geschäftsführung der Handball-GmbH haben mit Heike Schürkötter und Frank Wiesner jetzt wieder zwei ortsansässige Unternehmer das Ruder des westfälischen Bundesligisten übernommen.
Hallo Frau Schürkötter, hallo Herr Wiesner, vor drei Wochen hat Holger Kaiser seine Tätigkeit als Geschäftsführer beim TV Emsdetten beendet. Welche Gründe waren ausschlaggebend für seine Abberufung?
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Er ist der Shootingstar der deutschen Trainer-Gilde: Jaron Siewert. Mit gerade einmal 23 Jahren hat der gebürtige Berliner im vergangenen Sommer bei TUSEM Essen seinen ersten Trainerjob als Chefcoach in der Bundesliga übernommen. Sportlich geprägt wurde er bei den Füchsen Berlin, wo er in B- und A-Jugend gleich mehrere Deutsche Meisterschaften feiern konnte. Und auch bei den “großen Füchsen“ kam er in Bundesliga und Champions League mehrfach zum Einsatz, um mit nur 20 Jahren seine aktive Karriere zu beenden und fortan in der Füchse-Town das Trainer-Handwerk zu erlernen. Sein Mentor Bob Hanning sagt über ihn: „Der Anspruch eines Jugendnationalspielers muss es sein, etwas Besonderes zu haben. Bei Jaron war das als Spieler der Fall. Bei ihm war es die Teamfähigkeit, das Erkennen von Situationen, in denen er gebraucht wurde, und der Wille, Ziele zu erreichen. Als Trainer arbeitet er ziel- und lösungsorientiert. Er ist zudem ehrgeizig, kompetent und hat ein Talent zur Führung. Aus diesen Gründen habe ich Jaron in jungen Jahren den Schritt zur Trainerlaufbahn empfohlen.“
Hallo Jaron, seit vier Monaten bist du nun als hauptverantwortlicher Trainer bei TUSEM Essen tätig. Wie läuft´s?
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