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„Talkshows sind nichts für mich“

Erst 27 Jahren – und bereits ordentlich rumgekommen in der 1. Bundesliga: Steffen Fäth. Nach Stationen bei den Rhein-Neckar-Löwen und dem VfL Gummersbach ist er unter Kai Wandschneider in Wetzlar in sechs Spielzeiten zum Führungsspieler, HSG-Kapitän und Nationalspieler gereift. Steffen Fäth war in der vergangenen Spielzeit wichtiger Bestandteil der Füchse Berlin – und wird es aller Voraussicht nach auch 2017/18 sein, um anschließend erneut bei den Löwen in Mannheim sein Glück zu versuchen. Der größte Erfolg seiner Laufbahn war bislang der Triumph bei der EM 2016 in Polen, wo er mit glänzenden Leistungen als Spielmacher und auf der `Königsposition´ ins internationale Rampenlicht trat. Doch die große mediale Aufmerksamkeit wie etwa die eines Andi Wolff bekam er anschließend nicht. Wir haben in einem kurzen Gespräch mit dem gebürtigen Frankfurter über seine Rolle als `stillen Anführer´ gesprochen.

Hallo Steffen, die FAZ hat dich vor einigen Monaten als `stillen Anführer´ der Nationalmannschaft bezeichnet. Wie siehst du dort deine Rolle?
Steffen Fäth: „Es ging in diesem Interview darum, dass ich an sich eher der ruhige Typ bin. Mit jetzt 27 Jahren gehöre ich aktuell zu den erfahreneren Spielern im Nationalteam und traue mir durchaus zu, dort als Führungsspieler Akzente zu setzen. Aber wir haben ja gerade erst einen neuen Bundestrainer bekommen, da muss man erst einmal abwarten, wie sich die Rollen zukünftig verteilen. Nach den wenigen Spielen unter Christian Prokop ist das schwer zu beurteilen.“

Nicht nur im DHB-Kader, auch in der Bundesliga - vor allem bei der HSG Wetzlar – hattest du eine Führungsrolle inne. Wie unterscheidet sich diese im Verein im Gegensatz zur Nationalmannschaft?
Steffen Fäth: „Auf Vereinsebene ist das schon etwas anderes als beim DHB. In Wetzlar war ich Kapitän, da musste ich auch schon mal eingreifen, wenn etwas in die falsche Richtung läuft. In der Nationalmannschaft konzentriert man sich doch eher auf das rein Sportliche.“ 

Stichwort HSG Wetzlar: Stefan Kretzschmar hat gegenüber Handball Backstage geäußert, dass du ohne Trainer Kai Wandschneider nicht dort stehen würdest, wo du jetzt bist. Mit Abstand betrachtet: Wie hat er deine Entwicklung nachhaltig beeinflusst?
Steffen Fäth: „Kai Wandschneider war der großer Förderer in meiner Karriere. Er hat mit mir von Beginn an in Wetzlar an meinen Zielen gearbeitet, mir extrem viel Vertrauen entgegengebracht und mir viele Spielanteile gegeben. Unter ihm bin ich dort schließlich auch zum Nationalspieler gereift.“

Ehemalige und aktuelle Teamkollegen wie Andreas Wolff oder Silvio Heinevetter ziehen aktuell mehr mediale Aufmerksamkeit auf sich. Sie sind Gäste in Talkshows oder nehmen wie Andi Wolff an Sendungen wie “Schlag den Star“ teil. Hättest du auch gerne mehr Aufmerksamkeit?
Steffen Fäth: „Nein. Ich denke, dass man als Person dafür gemacht sein muss, um eine solche Rolle in den Medien einnehmen zu können. Und für mich sind solche Dinge wie Talkshows einfach nichts.“

Steffen, vielen Dank für das Interview und eine erholsame Sommerpause.


Fotos: Max Sander


Autor: Hannes Niemeyer

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