Max Sander
Mai 2017
„Ich fand es schon komisch, dass Finn Lemke damals keinem so richtig aufgefallen ist und nie in einer Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat“, sagt sein ehemaliger Trainer Niels Pfannenschmidt über den Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft. Inzwischen ist ganz Handball-Deutschland von den Defensivqualitäten des gebürtigen Bremers überzeugt. So auch Bundestrainer Christian Prokop: „Finn Lemke hat eine sehr gute Spielintelligenz. Er erkennt die individuellen Stärken eines jeden Gegenspielers und kann entsprechend darauf reagieren. Zudem organisiert er hervorragend die Verteidigung der deutschen Nationalmannschaft.“ Für den 25-jährigen besteht indes kein Grund, sich auf den Lobeshymnen auszuruhen. Vielmehr möchte er seine sportliche Entwicklung vorantreiben und sieht sich zukünftig nicht nur als “halben Spieler“.
Hallo Finn, eine komplette Woche bei der Nationalmannschaft inklusive zweier Länderspiele liegt hinter dir. Wie hast du diese Zeit unter Neu-Bundestrainer Christian Prokop erlebt?
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Wenn in gut drei Wochen die Handball-Bundesliga zur 52. Spielzeit ihre Pforten öffnet, ist zum insgesamt 34. Mal auch wieder der TBV Lemgo dabei, der sich nach einigen Jahren des Abstiegskampfes zum Ziel gesetzt hat, in der kommenden Spielzeit entspannter auf die Tabelle zu blicken. Trainer Florian Kehrmann setzt dabei auf die gute Handballschule Ostwestfalens, die immer wieder junge Talente an die 1. Liga heranführt und dort etabliert. Aktuell hat der Turn- und Ballspielverein aus Lemgo einige vielsprechende “Jungspunde“ im Aufgebot, teils mit “handballprominentem Familien-Backround“.
Hallo Herr Kehrmann, der TBV Lemgo hat in der vergangenen Saison ein richtiges Herzschlagfinale hingelegt, um im letzten Spiel in den Schlussminuten den Klassenerhalt zu schaffen. Wie haben Sie – rückblickend mit zwei Monaten Abstand betrachtet – dieses Saisonfinale erlebt? Wie haben Sie in der Sommerpause regenerieren können?
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In den vergangenen Monaten machte vor allem ein Personalie in Handball-Deutschland Schlagzeilen: Die Ernennung von Christian Prokop als Nachfolger von Dagur Sigurðsson. Trotz seiner erst 38 Jahre hat der Leipziger schon eine beeindruckende Vita als Spieler und Trainer vorzuweisen. Als Bewerbungsschreiben für den Job des Bundestrainers gilt seine fast vierjährige Arbeit beim SC DHfK Leipzig. Diese war so erfolgreich, dass ein Anruf von DHB-Vize Bob Hanning folgte. DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther ist voll des Lobes über seinen Noch-Trainer: „Christian Prokop ist ein total Handballverrückter, der sein Training und die Vorbereitung auf´s Spiel bis ins letzte Detail plant. Er arbeitet zielorientiert, ist erfolgshungrig und liebt unsere Sportart. Es macht mir große Freude, mit ihm über viele Dinge auf Augenhöhe zu diskutieren. Aber er schafft es auch, beim Feiern mal nicht an Handball zu denken. Zudem ist Christian ein absoluter Familienmensch.“
Herr Prokop, ihr Vater war über 40 Jahre Handballtrainer. Wie sehr hat er ihren Lebensweg als Handballspieler und -trainer geprägt?
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Als Kind in seiner Heimatstadt im örtlichen Handballverein aktiv zu sein und anschließend mit diesem in der Bundesliga und Champions League aufzulaufen sowie für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen, ist wohl ein Traum, den jeder Nachwuchs-Handballer sich irgendwann schon einmal ausgemalt hat. Einer, der genau diesen Traum aktuell lebt, ist Rune Dahmke. Der gebürtige Kieler stammt aus der Jugend des THW und steht seit 2014 im Profikader von Trainer Alfreð Gíslason. Im Interview sprachen wir mit dem Europameister von 2016 über seinen Weg hin zum Handballprofi und die Belastung für deutsche Nationalspieler.
Hallo Rune, du bist in Kiel geboren, hast die THW-Jugend durchlaufen und hast es bis zum Stammspieler im Profikader sowie zum Nationalspieler gebracht. Lebst du deinen Handballtraum?
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Wer am vergangenen Wochenende beim Spiel TSV Hannover-Burgdorf vs. THW Kiel in der TUI Arena zugegen war, konnte hautnah erleben, welches Potential in Sachen Handball in der niedersächsischen Landeshauptstadt vorhanden ist. 9.800 Zuschauer bildeten einen tollen Rahmen für das Bundesligaspiel, in dem die Recken dem Favoriten von der Ostsee bis in die Schlussminute hinein Paroli boten und sich am Ende denkbar knapp 26:27 geschlagen geben mussten. Dennoch darf sich Hannover trotz der sportlichen Niederlage als Gewinner fühlen, denn zur neuen Spielzeit wird die Multi-Funktions-Arena auf der EXPO Plaza dauerhaft zur Heimspielstätte – und die Begegnung gegen den THW kann einmal mehr als gelungener Testballon gewertet werden. Wir haben mit Recken-Geschäftsführer Benjamin Chatton über die Zukunft seines Vereins gesprochen.
Herr Chatton, zur neuen Saison zieht die TSV Hannover-Burgdorf komplett in die TUI Arena um. Welche Gründe waren ausschlaggebend für diese Entscheidung?
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Aktuell ist Jacob Heinl ein gefragter Mann, wenn es um seine Person und die SG Flensburg-Handewitt geht. Sportlich läuft es gerade rund, beim Tabellenführer hat der 30-jährige seinen festen Platz im Innenblock. Das war nicht immer so, denn in den vergangenen Jahren musste der Flensburger Jung so einige krankheits- und verletzungsbedingte Pausen einlegen. Um menschlich gereift wieder zurückzukommen. SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke hat nach erfolgreichem Vertragsabschluss kürzlich verlautbaren lassen: „Jacob ist ein wahres Urgestein unseres Vereins und gehört zur SG wie das Wasser in die Förde.“
Hallo Jacob, seit 23 Jahren trägst du das Trikot der SG Flensburg-Handewitt und bist als Eigengewächs die Identifikationsfigur für die Fans. Was ist aus deiner Sicht das Besondere an Handball made in Flensburg?
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Er ist eines der Aushängeschilder der HSG Wetzlar und hat eindrucksvoll bewiesen, wie schnell die Entwicklung von einem talentierten Handballspieler hin zum festen Bestandteil der Nationalmannschaft gehen kann: Jannik Kohlbacher. Der Kreisläufer hat sich trotz seines jungen Alters in der Handballwelt bereits einen Namen gemacht. Höhepunkt seiner bisherigen Karriere war im vergangenen Jahr der Triumph bei der Europameisterschaft in Polen. Im Interview spricht der 21-jährige über die `Talentschmiede´ HSG Wetzlar, die Rolle seines Trainers Kai Wandschneider in der Entwicklung junger Spieler und seine Einsatzzeiten in der Nationalmannschaft.
Hallo Jannik, du bist nach drei Spielzeiten in der 2. Liga im Jahr 2015 zur HSG Wetzlar gewechselt. Wie war für dich die Umstellung von der 2. auf die 1. Bundesliga?
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Wenige kennen den SC DHfK Leipzig so gut wie Lukas Binder. In der Messestadt geboren fand er im Jahr 2008 den Weg zum Sportclub und hat sich seitdem zu einem absoluten Aushängeschild des Handballs `Made in Leipzig´ entwickelt. Egal ob 3., 2. oder 1. Liga – der gebürtige Leipziger hat den Aufstieg seines Vereins in den letzten Jahren aktiv miterlebt und geprägt und sich dabei zu einem der Top-Linksaußen in der stärksten Handball-Liga der Welt entwickelt. Im Interview spricht der 24-jährige SC-Kapitän über die Entwicklung des Vereins, seinen Förderer Christian Prokop und die Chancen auf ein Debüt im Nationalteam.
Hallo Lukas, der Handball in Leipzig hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, in wenigen Jahren ging es von der dritten Liga hoch bis in die erste Liga. Wie war das so schnell möglich oder anders gefragt: Was hat der Verein besser gemacht als etliche andere Aufsteiger in den letzten Jahren?
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Vor knapp vier Jahren habe ich mit Kai Wandschneider zum ersten Mal ein Interview geführt. Es hat mich nachhaltig beeindruckt. Damit befinde ich mich in guter Gesellschaft. Auch Stefan Kretzschmar kann den Äußerungen des HSG-Trainers viel abgewinnen: „Ich mag Menschen wie Kai Wandschneider, die über den Tellerrand schauen. Er ist nicht nur in der Handballwelt unterwegs, nur ein geringer Teil in seinem Kopf beschäftigt sich ausschließlich mit unserer Sportart. Er hat ein wahnsinnig großes Wissen, auch außerhalb des Handballs. Beeindruckend finde ich auch seine philosophischen Statements. Er lebt als Trainer von seiner Aura und Kraft. Kai Wandschneider ist ein motivierender Tausendsassa. Seine absolute Stärke: Das Selbstvertrauen seiner Spieler fördern. Seinen Jungs in Wetzlar gibt er das Gefühl, die besten Spieler der Welt zu sein. Er weiß genau, wie er jeden Spieler anpacken muss. Steffen Fäth ist ein Paradebeispiel dafür. Kai Wandschneider ist fair – egal, um wen es geht. Insgesamt ein toller Typ, dem ich gerne zuhöre.“
Herr Wandschneider, sie gelten als ein Trainer, der Talente weiterentwickelt und die bei Ihnen den Sprung in die 1. Bundesliga schaffen. Was ist aus Ihrer Sicht wichtig, damit junge Spieler in der HBL Fuß fassen können – Stichwort `Anschlussförderung´?
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